Die Selfiestory – vom Selbstporträt zur Ego-Sucht

 

 

Das “Selfie” ist ein Massenphänomen unseres digitalen Zeitalters. Hinweise auf seinen Ursprung finden wir in der Kunstgeschichte – dort heißt es meist “Selbstbildnis” oder “Selbstporträt”. In vielen dieser Werke stand für Künstler*innen in den letzten 500 Jahren vor allem die kritische Auseinandersetzung mit dem Selbst und der Welt im Fokus. Durch das Smartphone kann heute jede*r zu jederzeit ein Selbstporträt von sich machen. Viele der Millionen von Selfies in den Sozialen Medien sagen darum kaum mehr aus als „All Eyes on Me!“. 

 

Doch nicht alle Selfies sind nur ein stummer Schrei nach Aufmerksamkeit. Einige sind Ausdruck einer psychischen Krankheit, andere ein erster Versuch, sich wieder mit dem eigenen Ich anzufreunden. Wieder andere sind Zeugnisse gesellschaftlicher Missstände. Selfies finden sich in der Werbung, in der Politik, an Museumswänden und überall im ganzen Netz. Sie sind aus dem gesellschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken. 

 

Die 3sat Kulturdokumentation „Die Selfiestory – vom Selbstporträt zur Ego-Sucht“ fragt nach der kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung des Selfies und geht dafür unterschiedlichen Spuren nach: vom historischen Gemälde zur zeitgenössischen Fotokunst, von der Alltagsfreude zur psychischen Entfremdung, vom Massenphänomen zum Individuum. Die Doku fragt: Welches Bedürfnis steckt in dem Akt sich selbst darzustellen und welche Bedeutung das Selfie für junge Menschen und ihre Interaktion auf den Sozialen Medien? 

 

© Lars Hering, Doclights